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Ein Jahr nach dem Hochwasser im Wienerwald:

Was hat sich verändert und was bleibt zu tun?

Im September 2024 wurde der Wienerwald von einem der schwersten Hochwasser der letzten Jahrzehnte heimgesucht. Binnen weniger Stunden traten Bäche über die Ufer, Hänge gerieten ins Rutschen, Straßen wurden überflutet und unzählige Keller standen unter Wasser. Besonders betroffen: die Gemeinden im Bezirk Tulln und rund um St. Pölten. Die Schäden beliefen sich auf Millionenbeträge, viele Familien standen vor dem Nichts.

Heute, ein Jahr später, fragen sich viele: Was hat sich seither getan? Wurde aus dem Ereignis gelernt? Und vor allem: Wie können sich HausbesitzerInnen besser vor dem schützen, was vielleicht schon morgen wieder passieren kann?

Antworten darauf gibt Regina Brandstetter, erfahrene Versicherungsmaklerin im EFM-Büro Unter-Oberndorf. Sie kennt die Sorgen und Fragen der Menschen in der Region aus erster Hand und weiß, worauf es jetzt ankommt.

Versicherungsschutz ist wichtig, aber nicht unbegrenzt

„Viele Menschen glauben, dass eine Versicherung wie ein Rundum-sorglos-Paket funktioniert“, sagt Brandstetter. „Doch so einfach ist es leider nicht.“ In der Realität hängt der Umfang des Versicherungsschutzes von vielen Faktoren ab: von der Lage der Immobilie, von bereits eingetretenen Schäden in der Vergangenheit oder auch von baulichen Gegebenheiten. Wer in einer sogenannten Hochrisikozone lebt, hat es oft schwer, überhaupt eine Absicherung gegen Naturgefahren wie Hochwasser zu bekommen oder muss mit deutlichen Einschränkungen und hohen Prämien rechnen.

Maßgeschneiderte Lösungen statt Standardpolizzen

Gerade deshalb ist eine individuelle Beratung heute wichtiger denn je. „Standardlösungen aus dem Katalog reichen oft nicht mehr aus“, betont Brandstetter. Jede Immobilie ist einzigartig, sei es durch ihre Lage, durch bauliche Besonderheiten oder durch die Art der Nutzung. Hinzu kommt: Viele HausbesitzerInnen nehmen im Laufe der Jahre Veränderungen vor, etwa durch einen Zubau, einen neuen Heizraum oder die Umnutzung eines Kellers. All das kann Auswirkungen auf den Versicherungsschutz haben.

Um hier den Überblick zu behalten, bietet das EFM-Büro in Unter-Oberndorf einen jährlichen Versicherungscheck an. Ein Service, bei welchem KundInnen ein strukturiertes Formular erhalten, in dem sie Veränderungen an ihrer Immobilie einfach dokumentieren können. „Es ist wichtig, dieses Formular sorgfältig auszufüllen und rechtzeitig zurückzusenden“, erklärt Brandstetter. „Denn nur so können wir bestehende Verträge prüfen, anpassen und mögliche Lücken rechtzeitig schließen.“

Wer bereits betroffen war, steht vor besonderen Herausforderungen

Besonders schwierig gestaltet sich die Situation für jene, die beim Hochwasser 2024 bereits einen Schaden erlitten haben. Viele Versicherungen reagieren auf solche Fälle mit Zurückhaltung: höhere Prämien, Leistungseinschränkungen oder sogar vollständige Ablehnungen sind keine Seltenheit. „Aus Sicht der Risikobewertung ist das verständlich, aber für die Betroffenen bedeutet es eine doppelte Belastung“, sagt Brandstetter mit Nachdruck. Umso wichtiger sei es, dass eine professionelle Beratung ehrlich, transparent und lösungsorientiert aufzeigt, was möglich ist und was eben nicht.

Wenn der Staat hilft: Der Katastrophenfonds als Sicherheitsnetz

Ein Hoffnungsschimmer für viele Betroffene war im vergangenen Jahr der Katastrophenfonds des Landes Niederösterreich. Wer rasch reagierte und die notwendigen Unterlagen einreichte, erhielt finanzielle Unterstützung, oft auch dann, wenn keine private Versicherung vorhanden war. „Diese staatliche Hilfe war für viele Familien eine wichtige Entlastung“, so Brandstetter. Besonders wirkungsvoll sei die Kombination aus staatlicher Unterstützung und privater Vorsorge. Zwar könne auch das keine existenziellen Sorgen völlig verhindern, doch es mache einen entscheidenden Unterschied im Krisenfall.

Fazit: Vorsorge ist der beste Schutz

Das Hochwasser vom September 2024 hat auf schmerzliche Weise gezeigt, wie verwundbar selbst vertraute, ländliche Regionen in Zeiten des Klimawandels sein können. Wo gestern noch Idylle herrschte, kann morgen schon der Ausnahmezustand eintreten. Absolute Sicherheit gibt es nicht, doch eine gezielte, individuelle Vorsorge kann den Unterschied machen.

Dazu gehören regelmäßige Versicherungschecks, das frühzeitige Erkennen von Lücken im bestehenden Schutz und vor allem eine offene, ehrliche Beratung durch Profis. „Wer gut informiert ist und rechtzeitig handelt, kann Risiken nicht ausschließen, aber deutlich besser bewältigen“, sagt Brandstetter abschließend. In Zeiten zunehmender Wetterextreme ist das vielleicht der wichtigste Rat überhaupt.

Foto Daniel Schmitz

Unsere Gastautorin:

Regina Brandstetter ist Versicherungsmaklerin und staatlich geprüfte Vermögensberaterin mit eigenem Büro in Unter-Oberndorf. Nach vielen Jahren in der Versicherungswirtschaft machte sie sich 2000 selbstständig und ist seit 2012 Partnerin im EFM-Franchisesystem. Sie lebt mit ihrer Familie in Burgstall, Maria Anzbach. In ihrer Freizeit widmet sie sich gerne der Malerei, verbringt Zeit mit ihren Enkelkindern und teilt mit ihrem Mann die Leidenschaft fürs Golfen.
28.08.2025 • aktualisiert am 14.09.2025