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Digitale Barrierefreiheit: Mehr Reichweite, mehr Teilhabe

Barrierefreie Webauftritte leisten einen wichtigen Beitrag zu Inklusion und Chancengleichheit. Wie Unternehmen und Nutzer:innen davon profitieren.

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihre Brille vergessen und können den Text auf einer Website schlecht lesen, weil er zu klein ist. Oder Sie möchten ein Video in einem Wartezimmer oder in der U-Bahn ansehen und ärgern sich, weil es keine Untertitel hat. Solche Hürden im Netz begegnen uns allen im Alltag. Denn von digitalen Barrieren sind nicht nur Menschen mit Behinderungen betroffen, sondern auch ältere Personen, Menschen mit temporären Einschränkungen wie einer Gipshand oder einfach Sie als Nutzer:in am Smartphone unterwegs.

2018 wurde in Österreich das Web Zugänglichkeitsgesetz (WZG) verabschiedet, welches für öffentliche Organisationen gilt. Seit Juni 2025 gilt auch das Barrierefreiheitsgesetz. Es verpflichtet nun auch Unternehmen dazu, ihre Websites und Online-Shops so zu gestalten, dass sie allen zugänglich sind.

Wie sieht digitale Barrierefreiheit überhaupt aus? Und was sollen Unternehmen jetzt tun?

1,89 Millionen Österreicher:innen profitieren von Barrierefreiheit

Web Accessibility sorgt dafür, dass Inhalte für alle zugänglich sind. Egal ob Seh- oder Hörbeeinträchtigung, ältere Personen oder einfach nur mit dem Smartphone unterwegs, jede:r hat die Chance, digital die gewünschten Informationen zu finden und Services online zu nutzen. Das Ergebnis? Ein Gewinn an Selbstbestimmung für Betroffene und mehr Fairness bei digitalen Angeboten.

Dazu ein paar Zahlen: In Österreich leben rund 1,89 Millionen Menschen mit Behinderungen. Fast ein Fünftel der Bevölkerung ist bereits über 65 Jahre alt, zusätzlich haben viele Menschen eingeschränkte Lesekompetenz oder eine andere Muttersprache. Zusammengerechnet bedeutet dass ein großer Teil der Bevölkerung direkt von inklusiven digitalen Angeboten profitiert. Wer das ignoriert, schließt seine potenziellen Zielgruppen und damit verbundene Marktpotenziale schlichtweg aus.

Eine Gruppe Personen, die verschiedene Alltagsbarrieren symbolisieren
KI generiertes Schaubild von Barrieren im Alltag

Jede:r profitiert von digitaler Barrierefreiheit

Barrierefreie Websites und Online-Shops sind klar strukturiert, leicht zu bedienen und verständlich aufgebaut. Das hilft nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern auch allen, die Inhalte schnell erfassen wollen. Kurz gesagt: Was für manche notwendig ist, macht es für alle Nutzer:innen meist deutlich komfortabler und jede:r profitiert von der Barrierefreiheit.

Digitale Barrierefreiheit lohnt sich für Unternehmen

Seit Juni 2025 gilt das Barrierefreiheitsgesetz in Österreich (BaFG). Dabei wird der European Accessibility Act (EAA) umgesetzt. Unternehmen sind in der Pflicht, ihre Produkte und Leistungen so zu gestalten, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen diese problemlos bedienen können. Dies gilt insbesondere für digitale Produkte (z.B. Smartphones) und entsprechenden Anwendungen wie E-Banking, Online-Shops, Online-Ticketverkäufe. Ihnen ist womöglich aufgefallen, dass bestimmte große Anbieter (Banken, Versicherungen,...) in den letzten Monaten besonders intensiv an ihren Anwendungen gearbeitet haben.

Woran erkenne ich barrierefreie Websites?

Barrierefreiheit klingt oft sehr technisch, barrierefreie Websites sieht man es aber nicht immer sofort an, dass sie auf alle Nutzer eingestellt sind. Es zeigt sich aber in kleinen Details, die jede:r beim Surfen schnell bemerken kann. Ein barrierefreier Webauftritt fällt zum Beispiel durch klare Kontraste und gut lesbare Schriften auf. Die Inhalte sind logisch gegliedert, Überschriften führen durch die Seite und Links eindeutig erkennbar und beschriftet.

Falls Sie am Computer sitzen, probieren Sie es mal aus: die Website der Elsbeere Zeitschrift funktioniert auch ohne Maus. Drücken Sie dabei die Tabulator-Taste und schon springt die Anzeige von oben durch das Menü.

Auch Bilder und Videos spielen eine Rolle. Zu jedem relevanten Bild gehört ein kurzer Alternativtext, den Screenreader vorlesen können. (Ein Screenreader ist ein Programm, dass für Blinde und Sehbehinderte die Inhalte vorliest.) Videos sollten Untertitel oder ein Transkript enthalten, damit Inhalte auch ohne Ton verständlich bleiben. Solche Lösungen machen Informationen nicht nur zugänglich, sie steigern auch die Verständlichkeit für alle Nutzer:innen.Ergänzend dazu kommt die Sprache. Lange Schachtelsätze, unklare Abkürzungen oder Fachbegriffe ohne Erklärung erschweren den Zugang. Klar formulierte Texte überbringen eindeutige Botschaften. Egal, ob bei Menschen mit eingeschränkter Lesekompetenz oder bei Nutzer:innen, die Inhalte unterwegs schnell erfassen möchten.

Was Unternehmen jetzt für ihre Webauftritte tun sollten

Bevor Sie in Details einsteigen, lohnt sich ein grundlegender Blick auf Ihren Webauftritt: Ist er technisch und inhaltlich noch zeitgemäß? Funktioniert er auf allen Geräten? Und erfüllt er schon heute die Ansprüche an eine moderne Nutzererfahrung? Nichts frustriert mehr als langsame Ladezeiten, umständliche Bedienung oder in die Jahre gekommene Auftritte, die auf Smartphones wenig bis gar nicht funktionieren.

Ein weiterer Schritt ist die rechtliche Prüfung. Das Barrierefreiheitsgesetz gilt seit Juni 2025 und betrifft Unternehmen mit mehr als € 2 Mio. Jahresumsatz/Bilanzsumme und mehr als 10 Mitarbeitende.

Trifft beides zu, gilt es, den eigenen Webauftritt zu prüfen:

  • Habe ich einen Online-Shop?
  • Habe ich digitale Geschäftsanbahnungen (Terminvereinbarungen) auf meiner Website?
  • Habe ich Online-Gebrauchsanweisungen für Produkte, welche unter das BaFG fallen, auf meiner Website?

Dazwischen gibt es natürlich noch einige Grauzonen, die Wirtschaftskammer hat hier einiges zum Thema zusammengefasst.

Tauschen Sie sich mit Expert:innen zum Thema aus

Es kann sinnvoll sein, sich dafür Unterstützung zu holen. Barrierefreiheit betrifft Design, Technik und die laufende inhaltliche Pflege gleichermaßen – ein interdisziplinäres Thema, das Expertise erfordert. Q2E Online-Agentur begleitet Unternehmen dabei, ihre Websites und Online-Shops barrierefrei zu gestalten und die gesetzlichen Vorgaben mit echten Mehrwerten für Nutzer:innen zu verbinden.

Kurz zusammengefasst

Digitale Barrierefreiheit ist zum Glück kein Randthema mehr. Sie sorgt dafür, dass Websites und Online-Shops für Menschen mit Behinderungen, ältere Personen, Nutzer:innen mit temporären Einschränkungen und mobile Anwender:innen gleichermaßen zugänglich sind. Eine Erleichterung für alle also. Denn in Österreich betrifft das Millionen Menschen und birgt damit auch ein enormes Marktpotenzial für Betriebe.

Seit Juni 2025 verpflichtet das Barrierefreiheitsgesetz zudem viele Unternehmen auch ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Das bedeutet unter anderem: Klare Strukturen, gut lesbare Texte, verständliche Sprache sowie Alternativtexte für Bilder und Untertitel für Videos. Diese Maßnahmen erleichtern den Zugang für Betroffene und machen Inhalte für alle nutzerfreundlicher.

Betriebe profitieren gleich doppelt: Sie erfüllen nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern stärken auch ihr Image, vergrößern ihre Reichweite und bauen Vertrauen auf. Wer unsicher ist, ob der eigene Webauftritt betroffen ist, sollte eine Prüfung vornehmen und Expert:innen hinzuziehen. Q2E Online-Agentur unterstützt dabei, Barrierefreiheit professionell umzusetzen und echte Mehrwerte für Nutzer:innen zu schaffen.

Die Autorin: Theresa Memelauer

Theresa Memelauer ist zertifizierte Expertin für Web Accessibility und seit 2010 Frontend-Entwicklerin bei Q2E Online-Agentur. Als Programmiererin schlägt Theresa die Brücke zwischen Strategie, Webdesign und Programmierung, ganz besonders bei barrierefreien Webprojekten.

Wichtig sind ihr vor allem Lösungen, die Sinn machen und die für den Kunden einfach zu bedienen sind.

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Portrait: Theresa Memelauer
Foto: Doris Schwarz-König

Der Autor: Anton Mayringer

Anton Mayringer ist Gründer von Q2E Online-Agentur und (zertifizierter) Experte für Datenschutz und eCommerce. Mit spielerischer Leichtigkeit durchschaut er technische Prozesse und berät erfolgreich Unternehmen zu diesen Themen.

Seine Kunden schätzen besonders die ehrliche Beratung, in der Antons jahrelange Erfahrung spürbar wird.

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Foto: Doris Schwarz-König

Über Q2E Online-Agentur

Die Q2E Online-Agentur mit Sitz in St. Pölten begleitet seit 2007 Unternehmen bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Das Team verbindet Webdesign mit Spezialisierung auf digitale Barrierefreiheit, Online-Shops und individueller Software sowie digitale Strategien und Online-Marketing.

Mit dem hauseigenen CMS EDWIN, hoher technischer Expertise und dem Anspruch, stets höchste Standards in Sicherheit, DSGVO-Konformität und Barrierefreiheit (WCAG 2.2 Level AA) zu erfüllen, realisiert Q2E maßgeschneiderte Online-Lösungen und vermittelt dieses Wissen auch in Seminaren.

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Gruppenfoto des Q2E-Teams vor urbanem Hintergrund, zwei Mitarbeiterinnen formen ein Herz
10.09.2025 • aktualisiert am 25.09.2025